... sich der Hoffnung hinzugeben ewig leben zu können.
würde ich so mit sicherheit nicht unterschreiben. in einigen punkten tendiere ich da schon eher zur aussage von Bert.
du darfst nicht unterschätzen, dass es auch viele menschen gibt die schicksalsschlägen ausgesetzt sind mit denen man in seinem eigenen leben noch nicht konfrontiert war und man somit das leid nur bedingt nachvollziehen kann. wenn es dann auch noch darum geht dass diese menschen ausgerechnet direkte bezugspersonen verloren haben und ihnen somit die möglichkeit genommen wurde sich über entsprechende seelische schmerzen auszutauschen, kann die religion bei der verarbeitung der gefühle helfen.
ich persönlich kenne zwar kaum einen religiösen menschen, aber die die ich kenne - und seien sie noch so sehr gläubig - hoffen mit sicherheit nicht auf das ewige leben. sie werden eher angetrieben einem höheren wohl zu dienen.
der mensch, egal ob gläubig oder nicht, braucht ankerpunkte in seinem leben. diese drücken sich idr individuell aus. auch ein moderner, eher der wissenschaft zugewandter mensch hat diese bezüge die einem halt geben im alltag. sobald aber das gefüge ins wanken kommt, wird es sogar für razionale wesen zt schwierig mit den problemen zurecht zu kommen.
ich würde niemals eine religion verunglimpfen. wie Bert schon sagte muss man alles auch im zeitlichen kontext sehen. jedoch sind diejenigen das problem, die basierend auf diesen "glaubens-vorgaben" extremen einfluss auf das leben anderer nehmen wollen.
mir persönlich ist es völlig egal ob ich einem gläubigen egal welcher glaubensrichtung, oder einem nichtgläubigen gegenübersitze. was mmn die basis des auskommens miteinander ist, ist der gegenseitige respekt und bis zu einem gewissen teil auch toleranz.
ich habe nichts von jemandem der nicht an "märchen" glaubt, aber mir auf eine ganz weltliche art und nicht aus glaubensgründen das leben zur hölle macht.
dass in der menschheitsgeschichte religion zu enorm viel schlechtem geführt hat, kann nicht pauschal dafür benutzt werden die religionen ansich dafür verantwortlich zu machen. es sind immernoch die menschen die töten und nicht die religion. im dritten reich glaubten auch alle an den führer. ebenfalls aus ganz weltlichen gründen...
ebenso hat in den jahrtausenden der starke glaube des menschen zu unglaublichen dingen geführt. allein die bauwerke der historie, die unter unmenschlichen bedingungen erschaffen wurden, von den pyramiden, petra, stonehenge, angkor wat etc pp sind unter unvorstellbaren bedingungen entstanden. der spruch "der glaube kann berge versetzen" kommt ja nicht von ungefähr. (dass dabei zig tausende menschen ihr leben "geopfert" haben ist mir schon klar)
der glaube ist nunmal auch ein motor der menschheit gewesen, den man trotz der negativen ereignisse nicht direkt missen möchte. die frage ist eher, wie der "moderne" mensch glauben sollte und an was. zusammenhalt ist eine globale frage und nicht nur die des schützenvereins oder fussballclubs.
jeder sollte mit sich selbst ausmachen können woran er glaubt, unabhängig davon ob er beweisen kann ob es real ist oder nicht. es heisst ja auch glauben und nicht wissen
da ich in meiner jugend nie mit religion konfrontiert wurde, glaube ich an den menschen und an das menschliche. damit bin ich bis heute recht glücklich...