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3D Forum > Perspektive

Perspektive

28.03.2018 19:34
 
WigandMi. 28 Mär. 2018, 19:34 Uhr
Perspektivisches Zeichnen ist für uns als 3Dler nicht mehr das große Thema.
Wer sich schon mal mit der Konstruktion mit Fluchtpunkten beschäftigt hatte, der
weiß, dass das alles sehr kompliziert werden kann.
Um was es mir hier geht, ist die Art, wie Bilder in der Galerie präsentiert werden.
Bitte fasst das jetzt nicht als negative Kritik auf, sondern als Sache, über die man
sich auf jeden Fall Gedanken machen sollte.

Es gibt zwei Extrembeispiele. Das eine ist ein extremer Weitwinkel, und das andere
ist fast schon eine orthografische Sicht.
Beides empfinde ich bei einem Bild als anstrengend.
Für manche Effekte ist das natürlich angebracht.
Bei einem natürlich wirkenden Bild ist aber der Betrachterabstand zum Bild anzupassen.
Weil das ja meist nicht geht, muss man die Perspektive anpassen.
Versucht euch mal ein richtig großes Bild vorzustellen, meinetwegen 3m breit.
Um das Bild ganz betrachten zu können, müsst ihr auch einen passenden Abstand haben.
Und zu diesem Abstand passt dann auch eine bestimmte Perspektive.
Am natürlichsten wirkt es dann, wenn die Fluchtlinien des Raumes sich im Bild
fortsetzen. Das machen sich Künstler z.B. bei Trompe-l’œil zunutze.

Dass der Horizont eines Bildes immer auf der Augenhöhe sein sollte, dürfte
jedem klar sein. Problematisch wird das dann z.B., wenn man nur einen kleinen
Ausschnitt des Bildes zeigen will. Der Betrachter erkennt zwar die Perspektive,
aber der Horizont ist vielleicht gar nicht vorhanden. Das irritiert.
Oder man will die Wand eines Zimmers ganz darstellen. Weil dies mit "normaler"
Kamera nicht klappt, wir einfach der Weitwinkel hoch gedreht. Wenn man dann
auch noch nur einen Ausschnitt am Rand des Bildes zeigt, ist die Verwirrung perfekt.
Die fliehenden Linien, die eigentlich vom Mittelpunkt ausgehen sollten,
laufen nun zu einer Wand hin.

Speziell Bilder von Häusern oder Innenräume sind sehr "anfällig" für schlecht
angepasste Brennweite. Manchmal sehen die Häuser wie Spielzeug aus, ein anderes
Mal ist das kleine Einfamilienhaus gigantisch groß (das hat dann eher einen
manipulatorischen Werbeeffekt ).

Was ich also sagen will:
Auch als 3Dler sollte man sich etwas mit Perspektive beschäftigen.
Aber natürlich können wir immer sagen, dass es unsere künstlerische Freiheit
war, warum wir die Perspektive gerade so komisch gewählt hatten
 
jonnydjangoMi. 28 Mär. 2018, 19:53 Uhr
Gutes Thema. Mit sowas hab ich mich in meiner 3d anfangszeit beschäftigt. Dann hat das modelling den wert der Bilder allgemein etwas verdrängt. Daher fänd ich einen Austausch sehr interessant.
Von mei er Seite aus kann ich sagen, das eine brennweite von 50mm zum rendern von charactern ein guter ausgangspunkt ist. Das entspricht wohl dem sehen des menschlichen auge. Zu viel verzerrung wird als unangenehm empfunden. Da werden komplexe interpretationen getriggert auf die ich gern auch mal eingehen kann. Aber so startingpoints für die kameraeinstellungen für archviz, character usw wären doch mal hilfreich. Vll. Können wir da einiges zusammentragen.
 
WigandMi. 28 Mär. 2018, 20:18 Uhr
Leider bin ich kein Profi, habe mich früher aber viel mit Perspektive beschäftigt.
Man kann es halt bei 3D gut vom Fotografieren übernehmen.
Aber selbst dort ist es heute nicht mehr so, dass die Leute sich mit dem Thema
beschäftigen würden. Wenn die Gruppe nicht aufs Bild passt, dreht man einfach
den Weitwinkel auf, statt 3m weiter weg zu gehen. Später wundert man sich dann,
dass ausgerechnet die "Dicken" alle am Rand gestanden sind smile

Ein schönes Beispiel, das ich in einem Buch gefunden hatte ist auch, wenn man
in der Mitte eines Platzes steht, von dem in alle Richtungen Strahlen aus gehen.
Wie würde man so etwas perspektivisch richtig zeichnen?
Zu einem anderen aktuellen Thema gibt es auch etwas Interessantes.
Flach-Erdler sagen ja, dass die Sonne nicht weit über den Wolken über das
Land zieht. Man sieht es ja schließlich an den Sonnenstrahlen, die zeltartig
das Land bestrahlen, der Ausgangspunkt dieser Strahlen ist die Sonne, klar,
nur haben die Leute keine Vorstellung von den Entfernungen und der Perspektive.
 
 

 


 
 
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