Wenn es ein Subjekt gibt was sich diese Frage stellt wird es wohl auch zu diesem Ergebnis kommen.
Und wenn es kein Subjekt gibt, das sich die Frage nach dem Verhältnis des Kreisumfangs zum Durchmesser stellt - gibt es dann Pi auch?
Noch allgemeiner:
Wenn es keinen Menschen, kein Lebewesen gibt, das sich für Geometrie, Mathematik interessiert - gibt es denn dann geometrisch-mathematische Sachverhalte?
Misst man den Umfang dieses Kreises so ist dieser das Pi-fache vom Durchmesser.
Aber auch nur in der Euklidschen Geometrie - für nichteuklidsche Geometrien gilt das nicht.
Seltsame Unterhaltung übrigens
Überhaupt nicht seltsam - solche Fragestellungen gibt es wohl, seit es Menschen gibt und das Nachdenken darüber nennt sich seit den antiken Griechen Philosophie - Zumal die Frage nach den Bedingungen des Seins von Seiendem in noch allgemeinerer Weise nicht nur geometrisch-mathematische Sachverhalte sondern
ALLES betrifft.
Je nach Antwort klassifiziert man dann die Leute als (metaphysische) Realisten/Idealisten oder Konstruktivisten (letzteres übrigens eine dezidierte Strömung der modernen Mathematik-Philosophie).
Und für die neuzeitliche Philosophie gilt seit Descartes, dass nur auf dem Boden des Subjects/subjektiver Sacherverhalte sinnvoll über das Sein von Seiendem reflektiert werden kann und jenseits davon (d.h. jenseits menschlichen Vorstellens/Denkens) keinerlei zuverlässigen, fundierten Aussagen über die Existenz von Sachverhalten gemacht werden können.