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3D Forum > 3D Artist mit vergleichsweise sehr schlechtem Lebenslauf

3D Artist mit vergleichsweise sehr schlechtem Lebenslauf

06.06.2012 01:19
 
GastMi. 06 Jun. 2012, 01:19 Uhr
Hallo 3D-Ring Gemeinschaft,
mein Name ist Eric Vibes (Name wegen Migrationshintergrund geändert) und ich bin 27 Jahre alt.Seit ca. 1 1/2 Jahren beschäftige ich mich mit dem Thema 3D (Maya),Photoshop,After Effects sowie Premiere Pro. Trotz vielerlei Tutorials fällt es mir oftmals schwer eine Concept-Idee zu realisieren.Weil zum größten Teil das nötige Know How sowie die Erfahrung fehlen. Weshalb ich mich auch für eine Ausbildung am SAE Institut entschieden habe. Im Moment versuche ich einfach meine Situation nach Ablauf der Ausbildung so realistisch wie möglich einzuschätzen:
1.Hohe Schuldensumme.
2. Einjähriges Praktikum mit womöglich nur einer Chance auf freie Mitarbeit.
3.Eventuell Weiterbildung im Bereich 3D wie z.B. Architekturvisualisierung (ohne Einkommen jedoch unmöglich wegen bestehendem Kredit). Es wird also ersichtlich,dass ich nach dem SAE-Diplom und höchstens ein Jahr Zahlpause,nach der Ausbildungsfinanzierung,ein Einkommen brauchen werde.Oftmals liest man,dass es in der Medienbranche nicht auf das Papier,den Bachelor of Arts etc sondern auf das Können ankommt.Weshalb ich die Einstiegschancen (qualifikativ) hoffnungsvoll als nicht zu hoch ansehe.Meinen beruflichen Werdegang würde ich am liebsten verschweigen dennoch denke ich manchmal,dass es vllt. so kommen musste um den "richtigen" Weg zu finden: Nach meinem Hauptschulabschluss besuchte ich die Handelslehranstalt (zweijährig) und musste nach einem Jahr abbrechen.Kurz darauf fand ich eine Ausbildungstelle zum Maschinenbaumechaniker die ich ebenfalls nach 2 Jahren Lehrzeit, wegen Interessenkonfliktes, abbrach. Es folgen jetzt ein paar Monate Arbeitslosigkeit und anschließendem Aushilfsjob bei WalMart.Danach machte ich die Abendrealschule die ich auch mit einem Schnitt von 2,0 beendet habe.Nach erfolgreichem Schulabschluss fing ich bei einer Zeitarbeitsfirma an und hörte vor Beginn meiner 2ten Ausbildung zum Mechatroniker bei einer,mir vorteilhafter (geringere Fahrtkosten+höherer Stundenlohn) erscheinenden Leihfirma, auf. Nach Ablauf der Probezeit, in der Ausbildung zum Mechatroniker, kündigte mir mein Chef ,aufgrund von Streitigkeiten und wiederholtem,von aussen deutlich wahrnehmbaren, Interessenkonfliktes,den Ausbildungsvertrag mit dem Vorschlag die 2 jährige Berufsschule (Metall) zu besuchen und anschließend die Ausbildung von vorne zu Beginnen..Ich stimmte zu und brach gleichermaßen nach einer Woche die besagte Schule, mit der Illusion als Produktionsmitarbeiter und somit,wie üblich gutem Lohn in der Zulieferer Industrie (LUK.de) Fuß fassen zu können,ab.Ebenfalls über eine Zeitarbeitsfirma war ich dor seit Juni 2009 (kurz nach der Wirtschaftskrise) bis April diesen Jahres beschäftigt und verdiente knapp 1800€ netto (ein Arbeiter im direkten Arbeitsverhältniss verdient dort um die 2500€ netto dazu sämtliche Prämien (bis 7000€) und Schichtzuschlag).

Wie sollte ich jetzt demnach meine Chancen,nach annehmbar erfolgreichem Diplom am SAE,bei einem zukünftigen Arbeitgeber einschätzen. Trotz erworbener Kenntnisse hätte ich dann noch immer nichts "handfestes" vorzuweisen (abgesehen von einem, wie schon erwähnt,staatlich nicht anerkanntem Diplom).Wie wichtig ist das wircklich? Habe ich die Möglichkeit,die hohe Bürde,die ich in Form von Bildungskrediten,auf mich nehme,zurück zu zahlen?
Leider ist das SAE,die einzigste, für mich in Frage kommende Ausbildungseinrichtung.Zum einem wegen den mangelnden "Skills", um jobtechnisch sofort einsteigen zu können.Zum anderen wegen der (erforderlichen???) fehlenden Qualifikationen für eine staatlich anerkannte, mit Sicherheit günstigeren Variante der Ausbildung.
Desweiteren ist die Finanzierung der Studiengebühr seit heute wieder komplett unklar.Die Bank die mit dem SAE in Kontakt stand,über welche ich den Studiengang Game Art & 3D Animation finanzieren wollte,gab mir gestern bescheid sie würden das SAE seit 4-6 Wochen nicht mehr als Partner ansehen und meinen Antrag folglich vernichten müssen.
Ich hoffe ich konnte meine Situation,die damit verbundenen Risiken deutlich machen und wünsche/erwarte behlerende,für mich relevante Antworten zum Thema.Denn eines ist sicher:Zum wiederholten mal eine Ausbildung mit Aussicht auf Depressionen, und der mit Zuverlässigkeit folgenden Auflösung des Ausbildungsvertrages,kommt für mich nicht mehr in Frage.Die eigentliche Kernfrage bezieht sich auf den Titel des Threads und zwar ob es möglich wäre bzw. es falsch ist "soviel" Zuversicht diesem einen Stück Papier und den damit erworbenen Kenntnissen zu schenken. Auch wenn sogar nur bestenfalls mit Zuversicht auf geregeltes Einkommen.Ich spreche nicht von einer Festanstellung.
 
LamarcMi. 06 Jun. 2012, 07:45 Uhr
Also. Dein Werdegang ist a) verworren und b) bei den vielen Abbrüchen nicht gerade günstig.

Vorallem wenns es mehrmals zu differenzen mit verschiedenen Arbeitgebern kam solltest du dir überlegen ob du irgendwas falsch machst. Grundsätzlich kann es immer mal vorkommen das es einfach zwischen AN und AG nicht passt - aber bei dir ist das schon bisschen häufig.

Grundsätzlich kann man sagen das Arbeit in der Werbe-, 3D-, Gamingbranche nicht von Abschlüssen abhängt. Abschlüsse sind hilfreich wenn es um Gehalt geht oder Auftragsbedingter Kündigungnen etc.
In allererster Linie entscheidet in der Kreativbranche Können. Wenn du was aufm Kasten hast und das auch vorweisen kannst in Form von privaten, schulischen Arbeiten oder gar bereits erfolgter kleinerer Aufträge findest du einen Arbeitgeber der dir entweder als freischaffender oder festangestellter Arbeit gibt!

Ich bin selbst nicht studiert, habe aber Abitur und eine abgeschl. rein schulische Ausbildung zum gestaltungstechnischen Assistenten. Ich hab erst freiberuflisch gearbeitet was mir ein anständiges Portfolio ermöglicht hat mit dem ich letztlich sogar nen geilen Job gefunden habe.

Das zeigt eigentlich sofern du jemand davon überzeugen kannst das du was aufm Kasten hast und GANZ WICHTIG du dich in ein Team einfügen kannst, kannst du es auch ohne hochgestochene Abschlüsse zu was bringen. Mich hat zumindest noch niemand nach meinem Lebenslauf gefragt - meine Arbeit spricht für mich!

Ich kann dir noch sagen das es auf dem Arbeitsmarkt 2 Wege gibt um an ein Ziel zu kommen. Den leichten Weg mittels diverser, möglichst zusammenpassender(Branchenverwandter) Abschlüsse oder eben den schweren Weg, mittels Zeit, Geduld und Skills. Versteh mich nicht falsch auch die mit den Abschlüssen müssen fähig sein - aber diese haben in einem Stapel Bewerbungen eben die besseren Karten.

hoffe das hilft schonmal bisschen weiter
 
AngborMi. 06 Jun. 2012, 08:11 Uhr
Dir auf der Basis wirklich Tipps geben ist unheimlich schwierig, da wir ja nicht wissen können was du wirklich auf dem Kasten hast (hast du irgendwo ein Portfolio oder irgendwelches Bildmaterial online?) Wenn du was kannst und ein starkes Portfolio hast dann wirst du auch was, egal was für Papier du mit dir rum schleppst oder eben auch nicht. Ansonsten kann man den Ausführungen vom Lamarc eigentlich kaum was hinzufügen.
 
GastMi. 06 Jun. 2012, 18:17 Uhr
Also wen's interessiert,ich werde hier,in diesem post,später mal meine Arbeiten hochladen.Bin da gerade an etwas dran was ich ebenso zeigen wollte.
 
3dcasparDi. 26 Jun. 2012, 19:51 Uhr
Hallo erstmal,

Es wird nicht wirklich klar in welcher Branche du genau arbeiten möchtest (Werbung, Games etc.).
Falls du an der SAE im Bereich 3D "studieren" willst, wird sich das eigentlich zu 99% auf die Gamesbranche beziehen.
Ich weiß das, da ich 2010-2012 selbst dort meinen Abschluss errungen habe (BA interactive Animation).
Das Diploma habe ich zwar am Qantm-Institute gemacht (der ehemalige Games-Ableger der SAE), jedoch gibt es seit Kurzem nur noch die SAE.

Zunächst:
Du lernst ausschließlich während dem Diploma etwas im Bereich 3D modelling, texturing etc.
Während des BA geht es nur um Marketing, Bewerbung, Research, Businesspläne etc.

Die Schule ist mit Sicherheit nicht billig und es gibt, so traurig es auch ist, das von einem Ehemaligen zu hören, bessere Ausbildungsstätten in diesem Bereich (z.B. GamesAcademy in Berlin bzw. direkte Ausbildung beim Entwicklerstudio). Eine direkte Ausbildung wirst du nur in seltenen Fällen bekommen und mit einem wirklich sehr gutem Portfolio.

Wie meine Vorredner bereits erläutert haben, ist es gerade in der Gamesbranche enorm wichtig ein gutes Portfolio zu haben. Um das zu erreichen kann es ruhig mal bis zu einem Jahr nach Abschluss des Studiums dauern.
Diese Zeit muss dann auch investiert werden, denn wie Ben Mathis (http://www.poopinmymouth.com/) sagt:
"It's not hard to get a good job, it's hard to get a good Portfolio"

Es gibt auch sicherlich ein paar Firmen die einen BA verlangen (z.B. Deep Silver in München) aber grundsätzlich ist es von größter Bedeutung aussagekräftige Arbeitsproben zu haben.

Ich befinde mich selbst gerade in der Bewerbungsphase und kann deshalb nur bedingt davon sprechen wieviel man später verdienen wird etc. Durch einige Tipps von Dozenten/Insidern und bereits arbeitender Studienkollegen konnte ich einen kleinen Einblick bekommen.
Der Verdienst, gerade als Anfänger, ist nicht sehr hoch (teilweise nur 2000€ brutto). Generell verdient man in Deutschland im Bereich Games eher weniger als in manch anderen Ländern. Außerdem ist der Job sehr zeitintensiv, eben ein Job welcher Herzblut verlangt. Da kann es schonmal zu sog. Crunchtimes kommen (Wochenende durcharbeiten etc.). Ist natürlich nicht bei allen Firmen so.

-> einen Kredit in Höhe von (SAE) ca. 17.000€ abzubezahlen ist sicher eine sehr schwierige Aufgabe... und du solltest dir wirklich klar werden ob sich das lohnt.
Ich selbst habe eine Versicherung aufgelöst um mir das Studium bezahlen zu können ^^
Klar werden solltest du dir auch (im Falle der Gamesbranche) über folgende Punkte:
- Niedriges Einstiegsgehalt
- Schwerer Einstieg in die Branche
- In vielen Firmen kommt es oft zur Crunchtime (unbezahlte Überstunden)
- Bereitschaft evtl. oft umzusiedeln ist erforderlich (du wirst sicher nicht 40 Jahre in dem selben Studio bleiben ^^)

Allerdings:
- Tolle Menschen arbeiten in der Branche
- Du machst was du liebst
- Das Arbeitsumfeld ist wohl nahezu einzigartig und sehr abwechlungsreich


Aber zeig mal ein paar Arbeiten von dir, dann kann man das schon viel besser beurteilen
Ich gehe jetzt einfach mal von der Gamesbranche aus und kann dir daher dieses Forum nur wärmstens empfehlen: http://www.polycount.com/forum/
Dort tummeln sich so ziemlich die besten der Welt und dort kann man sich auch sehr gutes Feedback zu seinem Portfolio einholen.
Hab ich auch so gemacht und bis jetzt ist das hier rausgekommen: www.3dcaspar.com
Allerdings bin ich sicherlich noch weit davon entfernt richtig gut zu sein

So, genug Textblock!
Ich wünsche dir auf jedenfall viel Erfolg auf deinem weiteren Weg!








 
 

 


 
 
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