Der Gedanke kam mir gestern erst, ist aber ziemlich praktisch wenn man einigermaßen realistische Tiefenschärfe einbauen möchte.
Diejenigen die fotografieren wissen das mit Sicherheit.
Es gibt nicht nur einen Zusammenhang zwischen der Stärke der Tiefenschärfe und der verwendeten Blende sondern auch die Entfernung vom Objekt spielt dabei eine Rolle.
Wie das zusammenhängt kann man zB. hier rechnen lassen.
http://www.dofmaster.com/dofjs.htmlSo hat zb. ein Objekt in 1 m Entfernung von der Kamera bei Brennweite 50 und Blende 2.8 einen Schärfebereich von gerade mal 4 cm. 2 cm vor und 2 cm hinter dem gedachten Punkt also.
In 10 m Entfernung werden daraus schon 4,48 m.
Eine Blende von 2.8 ist eine typische low-light Blende oder um sehr kurze Verschlußzeiten bei schnell bewegten Objekten z.B. zu ermöglichen, passt also eher nicht in eine ruhige Außenszene bei strahlender Sonne.
Dafür passt eine Blende 16 nicht wirklich zur Kerzenlichtszene, auch wenn man dabei auf 2 m Entfernung theoretisch 1 m Schärfebereich geschenkt bekäme
Die Idee kam mir gestern weil ich mal wieder darüber gestolpert bin, daß viele DOF Einstellungen in Renderings irgendwie krank aussehen weil man meist halt irgendwie irgendwas einstellt.
Unser Auge ist aber derart geschult, daß wir z.B. Landschaftsaufnahmen mit Menschen, deren Größe man ja abschätzen kann, welche mit Tilt-Shift-Effekt oder einem anderen "falschen" DOF bearbeitet wurden, im Kopf sofort in die Märklin-Welt stopfen.
Will sagen, ein Objekt in einer Entfernung von 30 m, mit 50 mm Brennweite anvisiert, hat immer noch einen Schärferaum von 66 m (11.8 m davor und 54.2 m dahinter) und nicht 2,20 m
Das ist auch ganz praktisch wenn man Objekte in bestehende Fotos composen muß.
Dann kann controlfreak sogar noch Sensor oder Filmgröße berücksichtigen lassen
Die Daten dazu gibts meist in der EXIF Abteilung des Fotos.
(Ich hoffe das macht alles Sinn was ich hier geschrieben habe.)